Antwort

1725901In einem niederländischen Krankenhaus und Pflegeeinrichtungen sollte bei allen Aufnahmen gefragt werden, ob der Patient kürzlich in einem ausländischen Krankenhaus aufgenommen gewesen ist und ob der Patient aus beruflichen Gründen mit lebenden Schweinen und Kälbern zu tun hat.

Man kann natürlich lügen, um nicht in Isolation genommen zu werden, aber das birgt eine Gefahr für sie selbst und für die Mitpatienten und das Krankenhauspersonal. Wenn Sie MRSA haben und operiert werden, können Sie selbst daran erkranken und die Ärzte, die jetzt nicht wissen, das sie MRSA-Träger sind, therapieren zunächst mal mit Standardantibiotika, die bei MRSA nicht anschlagen. Die Infektion kann sich schnell verschlechtern. Ihre eigene Gesundheit ist gefährdet.

Ausserdem können die den MRSA an andere Patienten übertragen, diese können eine Infektion bekommen und im schlimmsten Fall daran sterben. Krankenhausmitarbeiter verlieren ihre Arbeit, wenn sie mit MRSA infiziert sind, da sie, solange sie MRSA-positiv sind, nicht arbeiten dürfen.

In Deutschland muss bei Aufnahme in ein Krankenhaus bei Patienten, die beruflich direkten Kontakt zu landwirtschaftlichen Tieren (also auch Schweinen) eine Untersuchung auf MRSA in Nase, rachen und ggf. Wunde erfolgen. Auch hier sollte aber in jedem Fall daran gedacht werden und zum eigenen Schutz der Patienten - vor elektiven Eingriffen - ein Anstrich auf MRSA gemacht werden.

Anmerkungen

Kürzliche, für die Niederlande ausländische (auch deutsche) Krankenhausaufnahme und Kontakt mit Schweinen oder Kälbern aus beruflichen Gründen, kann die Gefahr einer MRSA-Trägerschaft erhöhen. Neben diesen Risikofaktoren haben folgende Gruppen eine erhöhte Gefahr auf eine MRSA-Trägerschaft (Gültigkeit für Deutschland [D] und Niederlande [NL]):

Ein erhöhtes Risiko für eine MRSA-Kolonisation im Sinne der „Empfehlung zur Prävention und Kontrolle von Methicillin-resistenten Staphylococcus-auresus-Stämmen in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen“ besteht bei:
1.    Patienten mit bekannter MRSA-Anamnese
2.    Patienten aus Regionen/Einrichtungen mit bekannt hoher MRSA-Prävalenz
3.    Patienten mit einem stationären Krankenhausaufenthalt (> 3 Tage) in den zurückliegenden 12 Monaten
4.    Patienten, die (beruflich) direkten Kontakt zu Tieren in der landwirtschaftlichen Tiermast (Schweine) haben
5.    Patienten, die während eines stationären Aufenthaltes Kontakt zu MRSA-Trägern hatten (z. B. bei Unterbringung im selben Zimmer)
6.    Patienten mit zwei oder mehr der nachfolgenden Risikofaktoren:
      - chronische Pflegebedürftigkeit,
      - Antibiotikatherapie in den zurückliegenden 6 Monaten,
      - liegende Katheter (z. B. Harnblasenkatheter, PEG-Sonde),
      - Dialysepflichtigkeit,
      - Hautulcus, Gangrän, chronische Wunden, tiefe Weichteilinfektionen,
      - Brandverletzungen.

Ein mikrobiologisches Eingangs-Screening ist bei der Aufnahme und Verlegung dieser Patienten sinnvoll. Ein Screening umfasst in der Regel
     - Abstriche der Nasenvorhöfe (rechts/links) und des Rachens und ggf.
     - Abstriche von vorhandenen Wunden (einschließlich ekzematöse Hautareale, Ulcera).

Quellen

Zum Beispiel

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