Antwort

518599Achtung! Es gibt ein Unterschied zwischen Hände waschen und Händedesinfektion!

Die Desinfektion dient der Reduzierung der transienten Hautflora. Darunter versteht man die „vorübergehende“ hautfremde Besiedelung mit u. a. pathogenen Keimen. Auch durch Waschen kann die transiente Hautflora weitgehend abgewaschen werden das ist für den privaten Gebrauch auch ausreichend. Im Bereich der Krankenversorgung ist der Anspruch höher, daher werden hier Desinfektionsmittel notwendig.

Sie müssen ihre Hände waschen

  • nach jedem Patientenkontakt.

Sie sollen ihre Hände desinfizieren

  • vor Tätigkeiten, die aseptisches Arbeiten erfordern (z. B. Bereitstellung von Infusionen, Zubereitung von Medikamenten),
  • vor invasiven Maßnahmen, auch wenn dabei Handschuhe, ob steril oder unsteril, getragen werden (z. B. Anlage von Blasenkatheter, Punktion),
  • vor Kontakt mit Patienten, die im besonderen Maße infektionsgefährdet sind (z. B. Immunsupprimierte),
  • vor und nach Kontakt mit Körperbereichen, die vor Kontamination geschützt werden müssen (z. B. Wunden beim Verbandswechsel, Manipulationen an Venen-/Blasenkatheter, Tracheostoma, Infusionsbesteck),
  • nach Kontakt mit Blut, Exkreten oder Sekreten, z. B. Drainageflüssigkeit,
  • nach Kontakt mit infizierten oder kolonisierten Patienten, von denen Infektionen ausgehen können oder die mit Erregern von besonderer hygienischer Bedeutung besiedelt sind (z. B. MRSA),
  • nach Kontakt mit potenziell kontaminierten Gegenständen, Flüssigkeiten oder Flächen (z. B. Urinsammelsysteme, Absauggeräte, Trachealtuben, Drainagen, Schmutzwäsche),
  • nach Ablegen von Einmalhandschuhen bei tatsächlichem oder möglichem Erregerkontakt oder nach sichtbarer Verunreinigung
    nach Verlassen des MRSA-Patientenzimmers

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Anmerkungen

Hände waschen

Nur schnell etwas Wasser über die Hände laufen zu lassen, ist nicht genug!

  • Verwenden Sie Seife und laufendes Wasser
  • Waschen Sie die gesamte Handoberfläche, auch die Handgelenke, die Rückseite der Hände, die Finger und ggf. auch unter den Fingernägeln.
  • Reiben Sie die Hände mindestens 10–15 Sekunden aneinander.
  • Beim Händetrocknen verwenden Sie bitte nur immer nur Einmal-Handtücher. Statt Abrubbeln ist es besser, die Haut abzutupfen, um die Haut nicht zu sehr zu belasten
  • Berühren Sie nach dem Händewaschen nicht mit den sauberen Händen die (keimbelasteten) Wasserhähne.
  • Schließen Sie den Wasserhahn mit Hilfe eines Papiertuchs.

Händedesinfektion

  • Bei der Händedesinfektion mit alkoholischen Präparaten werden ca. 3 ml (2 bis 3 Hübe aus Wandspendern) in die trockene Hohlhand gegeben und verrieben.
  • Eine Einwirkzeit von mindestens 30 Sekunden ist einzuhalten. Die Mittel wirken durch die Zerstörung der Einzeller-Hüllen.
  • Die Verteilung des Händedesinfektionsmittels unterteilt sich in sechs Schritte, die sicherstellen, dass die Fingerzwischenräume, das Mittel die Fingerkuppen und die Nagelfalze mitbenetzen. Die Einwirkzeit des Desinfektionsmittels ist zu beachten. Eine Händedesinfektion dauert in der Regel mindestens dreißig Sekunden, bei einer Verwendung von 3 ml Desinfektionsmittel.
  • Schmuck- und Eheringe, Armbanduhren und Armreife, Nagellack, lange Fingernägel beeinträchtigen die Wirkung der Händedesinfektion über das verringerte Eindringen in die Hautporen.

Quellen

  • Robert Koch-Institut (Hrsg) (2004) Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention. Elsevier Verlag, Lose Blattsammlung,
  • Berufsgenossenschaftliche Vorschrift für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (2004). Unfallverhütungsvorschriften - Grundsätze der Prävention.
  • Bernig, T. Vergleich der Hautverträglichkeit von sechs ausgewählten alkoholischen Händedesinfektionsmitteln im klinischen Doppelblindversuch anhand der subjektiven Akzeptanz und der Bestimmung objektiver Hautparameter. Diss Med Fak Univ Greifswald 1997.
  • Koch, K. Kinderstube statt Logik. Hygiene-Verhalten der Ärzte untersucht. Süddt. Ztg, Dienstag, 3. April 2001, Deutschland Seite V2/15
  • Video: Universitätsklinikum Münster

Zum Beispiel

Keins.

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